Täglich sterben tausende Menschen an Hunger, obwohl genügend Essen da wäre. Ein durchschnittliches T-Shirt fliegt während der Produktion 1,5 Mal um die Welt und wird so produziert, dass es rasch kaputt geht, obwohl die Klimakrise vor der Tür steht. Dazu hat die Schere zwischen Arm und Reich eine riesige Dimension erreicht. Im kapitalistischen Wirtschaftssystem geht es nicht darum, dass alle Menschen ein gutes Leben führen können, obwohl die Voraussetzungen dafür da wären. Es geht vielmehr darum, dass einige Wenige möglichst fette Profite machen. Wir stellen uns aktiv gegen dieses System. Es ist höchste Zeit, dass die Interessen von Menschen und Klima endlich über die Profite der Mächtigen gestellt werden.
Häufig verbreitet neoliberale Propaganda, dass Reichtum privat produziert und dann durch einen sozusagen illegalen Staat mittels Steuern enteignet bzw. umverteilt wird. Wie Karl Marx feststellte, sind wir davon überzeugt: Reichtum wird gemeinschaftlich produziert und dann privat angeeignet. Das passiert durch die Verteilung der Eigentumsverhältnisse. Einige wenige Menschen sind im Kapitalismus in Besitz der Produktionsmittel, wie etwa Fabriken oder große Firmen.
Sie sind es, die am Ende des Produktionsprozesses die fetten Profite einstreichen. Währenddessen werden die Arbeiter*innen, die mit ihrer Arbeit diesen Wohlstand überhaupt ermöglicht haben, mit Hungerlöhnen abgespeist und bekommen nicht den Anteil, der ihnen eigentlich zusteht. Denn während der Arbeitszeit erzeugen Arbeiter*innen in der Regel mehr, als sie in Form von Löhnen (zuzüglich aller Abgaben) erhalten: Den Mehrwert in Form von unternehmerischem Gewinn. Zwischen diesen beiden Klassen besteht ein unverkennbarer Interessensgegensatz, auch als Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit bekannt.
Auf gesamtgesellschaftliche Bedürfnisse oder die Bedürfnisse der Erde im Kampf gegen die Klimakrise wird in der kapitalistischen Produktion keine Rücksicht genommen. Das kann nicht so bleiben. Es ist nicht einzusehen, warum im Kapitalismus eine kleine Elite über den Großteil der Eigentumsrechte an Produktionsmittel und damit über wesentlich mehr ökonomische Macht verfügt. Der Großteil der Bevölkerung ist hingegen gezwungen seine Arbeitskraft an Kapitalisten zu verkaufen, um seinen Lebensunterhalt aufbringen zu können.
Als Sozialist*innen wissen wir, dass die herrschenden Zustände nicht in Stein gemeißelt sind. Im Gegenteil, sie sind nichts als das Ergebnis politischer Auseinandersetzungen in einer Klassengesellschaft und können daher auch aktiv verändert werden. Dieses Ziel verfolgen wir mit der Absicht, ein gutes Leben für alle Menschen zu schaffen. Sozialistische Wirtschaftspolitik hat zum Ziel die Bedürfnisse aller Menschen zu erfüllen.
Demokratie soll nicht nur auf den Staat beschränkt, sondern gerade auch auf die Wirtschaft ausgedehnt werden. Im Kern geht es darum, wer über welche Eigentumsrechte an Produktionsmitteln verfügen kann. Entscheidungen wie, Wer auf welche Art und Weise was wo und wann produziert, sollen über demokratische Institutionen kollektiv gefällt werden. Solche maßgeblichen Entscheidungen sollen nicht von der Entscheidungsmacht eines individuellen Besitzers von Produktionsmitteln abhängig sein. Damit endlich die Interessen der Vielen über der kapitalistischen Profitgier stehen.
Reicher Mann und armer Mann
Standen da und sahen sich an
Und der Arme sagte bleich
´Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich!´
Zu dem Thema haben wir ein - doch auch etwas lustiges - Video aus den Anfängen der Pandemie, wo unser Verbandsvorsitzender Paul Stich anhand von Klopapier einfach erklärt, wieso Kapitalismus scheiße ist! An der Situation mit dem Klopapier-Mangel hat sich schon viel verändert - daran, dass in Österreich das Vermögen noch immer unfair verteilt ist, leider nicht.