Österreich wird immer mehr zum Paradies für Immobilienspekulanten. Für junge Menschen hingegen wird das Ausziehen zunehmend zu einem Wunschtraum. Für immer mehr Menschen stellt sich in der eigenen Wohnung die Frage: Heizen oder Essen? So kann es nicht weitergehen. Es ist höchste Zeit, dass der Wohnungsmarkt wieder unter Kontrolle gebracht wird.
Denn eine 50 Quadratmeter Wohnung für eine alleinerziehende Mutter oder die 3-Zimmer-Wohnung für drei junge Erwerbstätige sind vielleicht gerade noch leistbar – aber auf keinen Fall angemessen. Wir alle brauchen einen Ort, der mehr ist als nur ein Bett zum Schlafen. Dafür muss Wohnraum groß genug sein und auch über die richtige Ausstattung verfügen und die passende Lage haben.
Für uns ist Wohnen kein Luxusgut, keine x-beliebige Ware und kein Ding, die spekulativ auf einem Markt gehandelt wird. Für uns ist Wohnen ein Menschenrecht!
Das heißt nicht nur, dass alle Menschen Zugang zu Wohnraum haben müssen, sondern auch, dass dieser adäquat und leistbar sein muss.
Während die Löhne und Gehälter in den letzten Jahren kaum angestiegen sind wird das Leben immer teurer. Gerade die monatliche Miete frisst mehr und mehr Geld und wird für viele zunehmend zum Problem. Damit Wohnen langfristig leistbar wird, braucht es einen klaren Mietendeckel für alle Wohnungen ähnlich dem Mietendeckel, den es bereits aktuell für Altbauten in ganz Österreich gibt. Es kann nicht sein, dass für Wohnungen Fantasiepreise verlangt werden, die sich niemand leisten kann.
Hinter diesen Preisen steht das Kalkül, die Wohnung gar nicht vermieten zu wollen. Denn durch die aktuellen Marktdynamiken werden Wohnungen und Häuser als Anlageobjekte verwendet, deren Wert wie automatisch zu steigen scheint. Das führt zu der absurden Situation, dass einerseits tausende Leute händeringend eine leistbare Wohnung suchen, andererseits unzählige Wohnobjekte im ganzen Land aus Spekulationsgründen leer stehen. Alleine in der Bundeshauptstadt Wien gibt es Schätzungen zufolge bis zu 100.000 solcher Wohnobjekte.
Damit diese Wohnungen nicht endlos leer stehen braucht es eine Abgabe auf leerstehende Wohnungen und die Möglichkeit nach fünf Jahren Leerstand die Wohnung in öffentliches Eigentum überzuführen. Spekulanten werden dadurch gezwungen den Wohnraum zu vermieten und für uns alle steht mehr Wohnraum zur Verfügung.
Aus dem Elternhaus ausziehen wird für junge Menschen zunehmen schwieriger. Der Wohnungsmarkt nimmt keine Rücksicht auf die persönliche Situation oder auf das Einkommen. Gerade die erste Wohnung ist für viele Menschen eine teure Angelegenheit. Die Kaution oder Einrichtungsgegenstände sind ohne finanzielle Unterstützung nicht leistbar, gerade weil nur die wenigsten jungen Menschen über erspartes Verfügen.
Gleichzeitig soll dann auch noch die Miete, Strom- & Heizkosten und die Betriebskosten bezahlt werden. Mit einem Lehrlingseinkommen, einem geringfügigen Job neben dem Studium oder der ersten Vollzeitanstellung mit niedrigem Gehalt wird das vielen zum Start sofort zu viel.
Deswegen fordern wir die 5x5 Jugendstartwohnungen. Die ersten fünf Jahre darf der Quadratmeter nicht mehr als 5€ kosten. So wird selbst die schöne 70 Quadratmeter Wohnung am Stadtrand für gerade einmal 350€ leistbar. Danach soll man natürlich nicht zum Ausziehen gezwungen werden, sondern die Wohnung mit neuem Mietvertrag übernehmen dürfen.
Dafür braucht es einen massiven staatlichen Eingriff in den Wohnungsmarkt. Denn Kapitalist*innen, die ihre Profite aus der Vermietung von Wohnraum schlagen haben null Interesse daran, dass qualitativer Wohnraum in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Denn das würde ihre Gewinne schmälern. Mehr zum Thema Wohnen kannst du in folgendem Video erfahren.