Bildung ist eines der zentralen Elemente, wenn es darum geht, die Gesellschaft zu verändern – doch viel zu oft wird den SchülerInnen in stundenlangem Frontalvortrag eine schier endlose Reihe an Jahreszahlen, Formeln und Schemata vorgebetet. Viel zu oft wird über unsere Köpfe hinweg entschieden und viel zu oft passiert es (noch immer), dass die Bildung der Eltern die ihrer Kinder bestimmt. Du kannst dich hier im Anschluss durch unsere Forderungen zum Thema Bildung klicken!
Unser derzeitiges Bildungssystem ist in vielerlei Hinsicht eine riesige Baustelle. Es mangelt an Geld, um Pädagog*innen professionell auszubilden, Schulgebäude zu renovieren oder genügend Lehrer*innen anzustellen – viele Schulen sind somit auf Finanzierung durch Privatunternehmen angewiesen, um den SchülerInnen eine halbwegs angenehme Umgebung gestalten zu können. Dadurch werden Bildungseinrichtungen allerdings von wirtschaftlichen Einrichtungen abhängig – es braucht ausreichende staatliche Finanzierung, um von privaten Geldgeber*innen unabhängigen Unterricht möglich zu machen und ihn nicht zu reiner Ausbildung verkommen zu lassen!
Auch von sozialer Gerechtigkeit ist unser Bildungssystem noch weit entfernt. Eigentlich sollte die Schule die sozialen Ungleichheiten zwischen den Schüler*innen ausgleichen, jedoch werden diese meist noch verstärkt: Durch die frühe Trennung der Kinder in Gymnasium und Mittelschule wird vielen von ihnen schon sehr früh die Chance auf einen Hochschulabschluss genommen. Was unsere Regierung dabei seit Jahrzehnten verdrängt: Diese Entscheidungen werden keineswegs freiwillig getroffen, sondern sind von den finanziellen Mitteln, der Bildung und der sozialen Lage der Eltern abhängig.
Deswegen fordern wir eine gemeinsame Schule der 6- bis 14-Jährigen, wo alle Kinder gefordert und gefördert werden, unabhängig vom Geldbörserl ihrer Eltern. Viele Familien haben auch nicht die Möglichkeit, die Kinder um 13 Uhr von der Schule abzuholen und nach dem Mittagessen mit ihnen die Hausaufgaben zu machen und zu lernen – deswegen braucht es eine verschränkte ganztägige Schulform, in der sich Unterrichts-, Sport- und Lerneinheiten abwechseln, um allen Kindern gute Betreuung und Förderung zu garantieren.
Doch dies nützt alles nichts, wenn die SchülerInnen keine Möglichkeiten haben, um den Schulalltag aktiv mitgestalten zu können oder Mitspracherecht bei der Lehrplanerstellung haben. Es braucht ein Pflichtfach „Politische Bildung“, verpflichtende Lehrer*innenfeedbacks und die Direktwahl der Landes- und Bundesschüler*innenvertretung (von der du wahrscheinlich noch nie etwas gehört hast – sie ist die gesetzlich und „demokratisch“ legitimierte Vertretung der 1,1 Mio. Schüler*innen Österreichs). Nur wenn wir unsere Schule mitgestalten können zu einem Ort an dem wir uns wohlfühlen, können wir auch gut lernen!
Es ist ein weiter Weg, bis wir bei einem „perfekten“ Bildungssystem angekommen sind – Reformen alleine werden nicht reichen. Es braucht eine Bildungsrevolution, es muss endlich umgedacht werden – Schule kann auch Spaß machen! Bildung heißt, ein Feuer entfachen, nicht bloß Wissen eintrichtern! Wir müssen es schaffen, dass SchülerInnen wieder gerne lernen und Freude daran haben, neue Sachen zu entdecken. Wir brauchen eine Schule, die allen gleiche Chancen bietet, egal wie reich ihre Eltern sind.