Bodenerosion, Versauerung der Meere, Atommüllendlagerungs-Problematik, Wegwerf-Gesellschaft, Verlust von Biodiversität, Abholzung der Regenwälder, Ressourcen-Knappheit, Land Grabbing – diese unvollständige Liste zeigt, dass die ökologische Krise viel mehr als „nur“ Klimawandel ist. Obwohl oftmals ein Bewusstsein für die angegebenen Probleme v.a. auf internationalen Konferenzen gegeben ist, wird Umweltpolitik oftmals auf den Begriff der nachhaltigen Entwicklung reduziert. Dieser Begriff verkam in den letzten Jahren zu einer leeren Floskel. Höchste Zeit, das Problem der Klimazerstörung an der Wurzel zu packen!
Heutzutage wird der Kapitalismus oft als „grüner Kapitalismus“ dargestellt, der die Rettung vor der Klimakrise möglich macht. Durch Investitionen in erneuerbare Energien, nachhaltige Produktionszyklen, intelligente Technologien, effizientere Ressourcennutzung, etc. soll Wirtschaftswachstum möglich gemacht werden. Gleichzeitig soll der Klimawandel dadurch im Zaum gehalten werden.
Betrachten wir den grünen Kapitalismus aber mal aus kritischer Perspektive. Die herrschende Lebensweise in den kapitalistischen, westlichen Zentren beruht auf Ressourcenausbeutung und miserablen sozioökonomischen Verhältnissen. Solange Klimaschutz aber nur eine Strategie zur Gewinnmaximierung ist, bleibt er den Launen der Märkte und den Kalkulationen der Unternehmen unterworfen. Nur weil natürliche Ressourcen effizienter genutzt werden, führt das nicht automatisch zu mehr Umweltschutz. Ressourceneffizienz ist natürlich ein Muss. Sie kann aber nur Teil eines umfassenden gesellschaftspolitischen Konzepts sein.
Verharrt die nachhaltige Entwicklung in kapitalorientierten Konzepten, wird die Überwindung der ökologischen Krise noch sehr lange dauern. Erst wenn erkannt wird, dass der Schutz unserer Umwelt mit der Überwindung eines Systems zusammenhängt, deren Eckpfeiler Profitmaximierung und Ressourcenausbeutung sind, ist der erste Schritt in Richtung Umweltschutz getan. Kurz gesagt: Wer Nein zur Umweltzerstörung sagt, muss auch Nein zum Kapitalismus sagen!
Wir sehen, dass wir eine fortschrittliche Klimapolitik brauchen. Kapitalismuskritik ist ein wichtiger Bestandteil, die ideale Klimapolitik verweist auf eine ökosozialistische Alternative. Eine solche begreift die ökologische Krise als Krise des kapitalistischen Systems. Die Schlussfolgerung? Sie versucht, die Profitgier von agrarischen Großkonzernen in die Schranken zu weisen. Gleichzeitig ist auch klar, dass eine sozial-ökologische Transformation nur Hand in Hand mit der arbeitenden Bevölkerung passieren kann.
Daher muss neben einem Ende der Profitlogik auch ein massiver Ausbau der öffentlichen Infrastruktur vonstattengehen. Wir brauchen ein Verkehrssystem, das für alle Menschen leistbar ist und gleichzeitig auch für die Bevölkerung im ländlichen Raum eine echte Alternative zum eigenen PKW bieten kann. Wir brauchen einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien, um den Strombedarf der gesamten Gesellschaft auf diese Art und Weise decken zu können. Wir brauchen kürzere Handelswege und ein Ende der ungezügelten Globalisierung, für die es am billigsten kommt, eine Jeans 2 Mal um die Erdkugel zu schicken bevor sie verkauft wird. All das ist mit einer kapitalistischen Profitlogik nicht vereinbar. Kurz gesagt: Wir brauchen ein System, das die Interessen von Mensch und Klima endlich über die Profite von Großkonzernen stellt. Und wir sind bereit, dafür zu kämpfen!